Anzeige
 Buchbesprechnungen auf elektrolok.de
Zur Übersicht

Jung-Lokomotiven
Geschichte und Lokomotiven der Arnold Jung Lokomotivfabrik
in Jungenthal 1885 - 1987


von Stefan Lauscher / Gerhard Moll

Format: 210 x 297 mm
Umfang: 232 Seiten
Preis: EUR 39,90
ISBN-10: 3882557974
ISBN-13: 978-3882557978


Direkt beim Verlag bestellen
EK-Verlag

Bei amazon.de bestellen:

Aus dem EK-Shop:

Von 1885 bis 1987 wurden von der Arn. Jung Lokomotivfabrik GmbH in Jungenthal bei Kirchen a. d. Sieg Lokomotiven in einzigartiger Vielfalt – sowohl für die Staatsbahnen als auch für Privat- und Werkbahnen – gebaut. Die Autoren Stefan Lauscher und Gerhard Moll haben die faszinierende Geschichte recherchiert und nachgezeichnet. Herausgekommen ist ein begeisterndes Buch, das mit hunderten bislang unbekannten Fotos großzügig illustriert ist.
Ausführlich wird die Geschichte der Lokomotivfabrik von ihren Anfängen bis zur letzten Lok 1987 beschrieben und die wichtigsten Lokomotiven vorgestellt.


Inhalt:

Jung & Staimer (1885 - 1888)
Arn. Jung Locomotiv- und Maschinen-Fabrik (1888-1913)
Arn. Jung Lokomotiv-Fabrik GmbH (1913-1945)
Arn. Jung Lokomotiv-Fabrik GmbH (1945-1981) - Die Nachkriegszeit
Jung Jungenthal GmbH (1982-1993)
Der Lokomotivbau bei Jung - Eine Bilanz
Lokomotiven und mehr - Was die Jungenthaler Lokomotivfabrik sonst noch alles baute


elektrolok.de-Bewertung

Wieder einmal steht eine Lokomotivfabrik im Zentrum der Betrachtung eines EK-Buches. Diesmal handelt es sich um die bekannte Lokschmiede Jung, die seit 1885 im Eisenbahnbau tätig war. Das rund 230 Seiten starke Buch widmet sich der Geschichte des Lokomotivbaus in chronologischer Reihenfolge von den Anfängen in den 1880ern über die verschiedenen Gesellschaften bis zum Ende in den 1980ern bzw. 1990ern.
Die ersten acht Seiten sind der Handelsgesellschaft Jung & Staimer vorbehalten. Neben den Hintergründen zur Gründung und der Geschichte der ersten Jahre finden sich hier auch Kurzbiographien der Firmengründer Arnold Jung und Christian Korbinian Staimer. Ab 1888 firmierte das Unternehmen als Arn. Jung Locomotiv- und Maschinen-Fabrik, deren Geschichte bis 1913 auf rund 25 Seiten portraitiert wird. Die ausgelieferten Stückzahlen stiegen und die Konstruktionen wurden anspruchsvoller - zahlreiche Aufnahmen und Planzeichnungen belegen dies. Natürlich werden auch die Meilensteine der Unternehmensentwicklung wie der eigene Gleisanschluss oder der Ausbau der Werksanlagen nicht vergessen.
Nach dem Tod des Firmengründer Arnold Jung übernahm der Schwiegersohn Paul Hintze das Ruder, der zu Beginn der 3. Kapitels ebenfalls in einer Kurzbiographie vorgestellt wird. Auf den folgenden gut 70 Seiten wird der Weg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges beleuchtet und die Geschichte des Unternehmens und des Lokomotivbaus fortgeschrieben. Auch einige weitere Kurzbiographie wichtiger Unternehmenspersönlichkeiten sind vorhanden. Die Nachkriegszeit von 1945 bis 1981 findet mit gut 70 Seiten ebenso ausführlich Erwähnung im Buch. Hier steht neben der Firmengeschichte der Wiederaufbau und der Wechsel vom Dampflok auf den Diesel- und Ellokbau im Vordergrund. Natürlich wird auch der langsame Niedergang ab den 1960ern thematisiert, der im Verkauf der letzten Familienanteile 1981 endete. Ein 16seitiger Farbbildteil trennt die spätere Geschichte von 1982 bis 1993 ab, die auf knapp zehn Seiten behandelt wird. Das 7. Kapitel ist dem Produktionsprogramm abseits der Lokomotiven gewidmet und präsentiert auf rund 25 Seiten diverse andere Jung-Produkte von der Dampfwalze über Dieselmotoren und Werkzeugmaschinen bis hin zu Panzern.

Fazit:
Die Lokomotivfabrik Jung zählt sicher zu den bekannteren Lokfabriken in Deutschland. Das Buch zeigt recht ausführlich und detailreich den Aufstieg von der kleinen Lokomotivschmiede der Anfangszeit zu einem der bedeutendsten deutschen Lokhersteller aber auch den langsamen Abstieg ab den 1960ern bis zum Ende in den 1980ern bzw. 1990er Jahren - zahlreiche Bilder, Statistiken, Grafiken und Firmenplakate wurden dafür zusammengetragen. Dabei wird die ganze Breite der angebotenen Lokomotiv-Produkte aufgeführt und - in einem eigenen Kapitel - auch ein kurzer Blick auf die neben dem Lokomotivbau noch vorhandenen Angebotspalette geworfen. Wichtige Persönlichkeiten, besondere Lokomotiven und Ereignisse wie beispielsweise die 10.000ste-Jung-Lok oder das PAW Jung. Zudem findet sich auch eine über die Kapitel verteilte Unternehmens-Chronik mit den wichtigsten Daten der Firmengeschichte. Auf eine Auflistung aller gebauten Lokomotiven inklusive Verbleib (wie beispielsweise im Buch über den Lokbau in Karlsruhe) wurde - wohl aufgrund der hohen Stückzahlen - aus Platzgründen verzichtet. Dies soll laut Vorwort zusammen mit technischen Daten, weiteren Maßzeichnungen und Fotos aber eventuell Einzug in einem zweiten Band finden. Trotz dieser leider (noch) fehlenden interessanten Informationen ist auch das erschienene Buch durchaus seinen Preis wert und qualitativ durchaus mit dem hervorragenden Buch über den Lokomotvbau in Karlsaruhe vergleichbar.

Zum Seitenanfang