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InterRegio



von Karl-Dieter Bodack

Format: 210 x 297 mm
Umfang: 180 Seiten
Preis: EUR 29,80
ISBN-10: 3882551496
ISBN-13:


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EK-Verlag

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Auszug aus dem EK-Katalog:

Aus dem Auftrag neue Arbeitsfelder für das desolate Bundesbahn-Ausbesserungswerk Weiden zu schaffen, entstand das flächendeckende Zugsystem "InterRegio". Auf 20 Linien fuhren täglich über 400 Züge und bedienten im 2-Stundentakt über 300 Orte in der Bundesrepublik. Sie hatten einen einheitlichen Standard mit hohem Komfort, wurden zu Regelfahrpreisen angeboten und schufen Dank langer Läufe viele Direktverbindungen. Kein Wunder, dass der InterRegio ab 1993 mit über 60 Millionen Fahrgästen pro Jahr das meistgefragte Fernverkehrsprodukt der DB wurde. Dann wurde es binnen weniger Jahre zerstört... Der Verfasser Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack war fast 30 Jahre aktiver Eisenbahner, gelangte vom Leiter eines Bahnbetriebswerks bis in die Vorstandsetage. Er war ein "Mann der ersten Stunde" in diesem Milliarden DM-Projekt und mischte bis "zum bitteren Ende" bei der DB AG mit...


Inhalt:

Wie es begann
Die ersten Schritte in die DB
Wie werden wir Wirte?
Zwischenspiel: Wir werden blau
Utopie einer neuen Arbeitswelt
Der Prototyp wird geboren
Erste-Klasse Jungfernfahrt
Die Abenteuer-Produktion
Probleme, Probleme,...
Impressionen: Der IR in den Jahren 1988 bis 1994
Ein Kopf für den InterRegio
Management für den InterRegio
"Ein menschlicher Zug"
Impressionen: Der IR in den Jahren 1994 bis 2002 - Teil 1
Das ganze Land im IR - IR im ganzen Land
Wirrnisse
Der Anfang vom Ende
Raub und versuchter Totschlag
Zahlengeflechte
Vernunft pro und contra InterRegio
Kulturverfall stranguliert den InterRegio
Impressionen: Der IR in den Jahren 1994 bis 2002 - Teil 2
Gegenwart ohne InterRegio
Die Folgen: Die Ziele der Bahnreform werden verfehlt
Zukunft für einen neuen InterRegio?
Anhänge
Impressionen: Der IR mit außergewöhnlichen Lokomotiven


elektrolok.de-Bewertung

Dieses Buch beschäftigt sich mit der bereits wieder historischen Zuggattung des InterRegios. Im Vordergrund steht dabei vor allem die politische und wirtschaftliche Entwicklung des InterRegios. Nach einigen Einleitungen und Geleitworten beginnt das Buch mit der Ausgangsituation im Jahr 1984 als die Bundesbahn eine neue Aufgabe für das stillegungsgefährdete AW Weiden in der Oberpfalz suchte und intern erstmals Pläne des neuen Produkts "XD", eines Nachfolger des D-Zug-Systems, diskutiert wurden. Es folgten heiße Diskussionen und schließlich erste Konkretisierungen, wie der erste Plan eines "InterRegio"-Netz, die Grundrisse der Wageninneneinrichtung oder die Bewirtung. Hervorzuheben sind dabei die sehr interessanten Ausführungen zur Entwicklung der neuen Farbkonzepte für den Außenanstrich in den Jahren 1985/86, bei der Interregio letztendlich sein typisches Blau erhielt.
Es folgt ein Kapitel über das "neue" AW Weiden, das in Zukunft die D-Zug-Wagen in IR-Wagen umbauen sollte. Vielen Hindernisse waren beim Bau des ersten Wagen-Prototyps, der am 11. Mai 1987 erstmals offiziell präsentiert wurde und der Jungfernfahrt des Wagens durch Deutschland anlässlich des 50.sten Geburtstages des Autors zu bewältigen. Immer weitere Klippen mussten umschifft werden, bis schließlich die Serienproduktion der IR-Wagen in Weiden beginnen konnte und die ersten Wagen bereitstanden. Es folgen Ausführungen über die Entwicklung des IR-Steuerwagens, das Management und die Werbung für das neuen Zugsystems.
Im Kapitel "Das ganze Land im IR - IR im ganzen Land" finden sich einige interessante Graphiken, Pläne und Fahrpläne des Interregios, gefolgt von Ausführungen über IR-Einsätze im Ausland. Mit den folgenden Kapiteln widmet sich der Autor dann dem von den Vorständen der "neuen" DB AG verursachten Niedergang des erfolgreichen Zugsystems, die den IR, trotz steigender Fahrgastzahlen, als ungeliebtes Stiefkind behandelte, die Linien zunehmend zerstückelte und schon bald die vollkommende Einstellung vorantrieb. Auch die Folgen für das Werk der PFA in Weiden werden dargestellt. Hervorzuheben sind hier insbesondere die aufschlussreichen Zahlenspiele und Kalkulationen.
In vier in die Erzählungen eingeschobenen Kapiteln finden sich Bild-Impressionen mit ausgezeichneten Fotos von den verschiedenen InterRegio-Linien und den zum Einsatz kommenden Triebfahrzeugen. Wer in dem Buch eine genaue Auflistung aller IR-Linien mit Aufnahme und Einstellung, Zugmaterial und Triebfahrzeugen sucht wird enttäuscht werden. Das Buch gibt vielmehr aus Sicht eines Insiders die Entwicklung, die Blüte und den Verfall des InterRegios wider. Doch darin liegt gerade der besondere Reiz dieses Buchs: Die vielen bislang nicht oder nur wenig bekannten internen Details, die kleinen und großen Hindernisse die gelöst werden mussten, die Unterstützung und die destruktive Haltung in den Führungsetagen der Bahn und nicht zuletzt der lockere aber informative Erzählstil machen das Buch zu einem spannenden und äußerst lesenswerten Beitrag zur Bahngeschichte.

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