Berolina, Tourex oder Metropol - diese und weitere internationale Schnellzüge waren auf Reichsbahngleisen unterwegs und stellten wegen ihrer zum Teil recht bunten Zusammenstellungen einen besonderen Blickfang dar. Nach einem Überblick über die in Bautzen und Görlitz produzierten Reisezugwagen werden im zweiten Teil des Buches diese internationalen D-Züge mit ihrer Geschichte vom ersten Einsatz bis zur Einstellung sowie ausgewählten Angaben zu den Laufwegen und der Wagenreihungen vorgestellt. Zahlreiche, teils bisher unveröffentlichte Aufnahmen zeigen die Vielfalt an internationalen Schnellzügen in der DDR.
Inhalt:
Vorwort
Teil 1 - Eingesetzte Reisezugwagen
Teil 2 - Die Züge
elektrolok.de-Bewertung
In dem Mammutwerk des Autors Rico Bogula wird die Geschichte der internationalen Reisezüge der DDR aufgezeigt, d.h. alle Eil- und Schnellzüge, die in oder durch die DDR fuhren und gleichzeitig mindestens einen Halt außerhalb der DDR (und auch der Bundesrepublik) hatten. Dagegen wird auf die deutsch-deutschen Verbindungen (Interzonenzüge) nicht näher eingegangen.
Zunächst werden auf knapp 65 Seiten die in diesen Verbindungen eingesetzten Reisezugwagen behandelt, wobei zunächst die Wagenbaureihen der DR (OSShD-Typ B, UIC-Typ Y und Y/B 70) aber auch die eingesetzten Schlaf- und Speisewagen deutscher Vorkriegsbaureihen aufgeführt sind. Es folgen Reisezugwagen der CSD, MAV, CFR, BDZ, PKP und SZD aus Görlitz und Bautzen für den internationalen Verkehr, wobei neben einem geschichtlichen Abriss und statistischen Daten auch einige Infos zur Lackierung enthalten sind. Ausländische Baureihen des Ostblocks oder auch der ÖBB, DB, NS, SNCB, DSB, SNCF, die in internationalen Zügen in die DDR kamen, sind ebenfalls in einem weiteren Kapitel zusammengefasst.
Der eigentliche Schwerpunkt liegt mit 220 Seiten anschließend auf den internationalen Schnell- und Eilzug-Verbindungen. Nach einer kurzen Einleitung mit wichtigen Hinweisen zur Systematik sowie einem Überblick über die internationalen Züge, die im ersten Jahr nach Gründung der DDR verkehrten, werden zunächst alle Züge behandelt, die einen Namen trugen. Berühmte Züge wie der Balt-Orient-Express, der Saßnitz-Express, der Ostsee-Express oder der Vindobona sind ebenso enthalten wie eher unbekannte Zugläufe u.a. des Sanssouci, Favorit oder Trakia. Neben der Geschichte der Verbindung finden sich vielfach auch Tabellen mit der Zugbildung sowie zum Zuglauf der Schnellzüge in verschiedenen Fahrplanperioden.
Alle weiteren namenlosen Züge sind anhand ihres Laufwegs sortiert worden, wobei die Grenzübergänge in/aus der DDR im Uhrzeigersinn von Grambow/Stettin bis Saßnitz abgearbeitet werden. Auf Rund 60 Seiten finden sich u.a. diverse Nacht- und Entlastungszüge sowie bis dato noch nicht behandelten internationalen Schnellzugverbindungen. Ein Farbbildteil beendet das Werk.
Das Thema der internationalen Reisezüge wurde von Bogula äußerst detailreich abgearbeitet, so dass kaum Fragen offen bleiben. Lediglich ein zusätzliches Kapitel über die vor diesen Reisezügen eingesetzten Zugloks und Triebwagen wäre noch wünschenswert gewesen. Besonders hervorzuheben sind die vielen seltenen Aufnahmen der diversen Verbindungen, die für das Buch zusammengetragen wurden, so das ein ganzheitlicher Überblick jeder Verbindung möglich wurde.