Die Höllentalbahn ist sicher eine der landschaftlich reizvollsten Strecken im Südwesten Deutschlands. In Freiburg beginnend führt sie über Himmelreich und Hirschsprung, wo einst der Zahnstangenabschnitt begann, durch das Höllental mit 55 Promille Steigung nach Hinterzarten und von dort weiter nach Titisee-Neustadt und Donaueschingen. Ihre Attribute können sich sehen lassen: 1928 Lieferung der Baureihe 85 und Ende des Zahnstangenbetriebs, 1932 modernisiert und mit 50 Hz elektrifiziert, 1960 Abstellung der Baureihe 85, in den achtziger Jahren Stilllegungspläne und heute moderner S-Bahn-ähnlicher Betrieb mit der Baureihe 143 und Doppelstockwagen - größtenteils im Halb-Stundentakt.
Inhalt:
- Kleine Geschichte der Höllentalbahn
- Bildteil
elektrolok.de-Bewertung
Die Höllentalbahn zwischen Freiburg und Neustadt (Schwarzwald) zählt sicher zu den bekanntesten und bahntechnisch reizvollsten Strecken Deutschlands. Aufgrund des anspruchsvollen Profils waren hier seit jeher außergewöhnliche Bespannungen an der Tagesordnung. Das Werk beginnt mit einem kurzen geschichtlichen Abriss der Höllentalbahn, in der Entstehung, wichtige Bauwerke und die Betriebsgeschichte kurz beleuchtet werden. Wie es sich für einen Bildband gehört liegt der Schwerpunkt aber auf den Aufnahmen, die wie von dieser Buchreihe gewohnt, überwiegend formatfüllend dargestellt werden. Nach ein paar Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus früheren Tagen (u.a. Baureihen bad. VIc und IXb, 85 und E244) wird eine fotografische Reise von Freiburg nach Neustadt über die Höllentalbahn unternommen. Überwiegend in farbigen Aufnahmen sind alle wichtigen Vertreter von Höllentalbahnloks wie die Baureihe 145, 139 oder 143 - die letzten drei in diversen Farbgebungen - vorhanden.
Aber auch die Baureihen 101, 110, 146 und 151 im Regioeinsatz, die Baureihe 218 vor dem berühmten Kleber-Express (München - Freiburg) oder die Baureihe 290 im Güterverkehr finden ihren Platz. Zudem sind auch einige echte Raritäten zu sehen, so ein Schienenschleifzug mit E32 und E91, der TEE-Triebzug 610 017/018 im Versuchseinsatz oder die Düsseldorfer 111 111 im Sonderzugeinsatz.
Aufgrund der geographischen Ordnung lassen sich auch einige interessante Bildvergleiche ziehen, so eine Gegenüberstellung von 85 009 im Jahr 1959 (in Farbe!) und 143 042 im Jahr 2007 bei Hirschsprung oder E 244 31 (1937) und 143 308 (2007) in Höllsteig. Auch der Ravennaviadukt (85 und bad IVc versus 143) ist hier zu nennen. Ein kurzer Ausflug zur "Hinteren Höllentalbahn" (Neustadt - Donaueschingen) sowie zur Dreiseenbahn (Titisee - Seebrugg) runden den fotografischen Ausflug ab. Gezeigt werden dabei vor allem Dieseltriebfahrzeuge wie die Dieselokreihen 211, 215 oder die Triebzüge 611, VT 12.5 (Museumszug), 628 und 798 sowie die Baureihen bad. VIb, E 44 1170 (Museumslok), 110, 139 und 143 sowie erneut der Museumszug VT 12.5 auf der Dreiseenbahn.
Obwohl die Strecke durch hervorragende Aufnahmen hervorragend präsentiert wird, ist der Anteil der 143er-Fotos überdurchschnittlich groß. So finden sich von den langjährigen Höllentalbahnloks der Baureihen 145 (E 44 W) nur sechs (zwei davon von der Museumslok E 44 1170) und von der Baureihe 139 nur neun Fotos im Buch, während die Reihe 143 mit über 40 Fotos vertreten ist. Positiv hervorzuheben sind auch die vorhandenen Bildvergleiche (alt - neu) sowie die aussagekräftigen Bildunterschriften. Das Buch bietet so jedem Leser die Möglichkeit zu einer detailreichen Streckenerkundungstour im Höllental.