Als Werner v. Siemens 1879 das weltweit erste funktionsfähige elektrische Schienenfahrzeug vorstellte, war noch niemanden bewusst, welche Entwicklung er damit in Bewegung gesetzt hat. Heute sind Geschwindigkeiten mit über 300 km/h längst selbstverständlich und der elektrische Betrieb nicht mehr wegzudenken. In vielen historischen Bildern und aktuellen Szenen führen wir Sie durch die Anfänge, durch die Zeit vor dem und nach dem 2. Weltkrieg bis hin zum ICE3 heute. Fahren Sie mit in den letzten erhaltenen Museumsloks oder in alten Straßen- und S-Bahnen. Ob nun Gleich- oder Wechselstrom - 50 oder 16,7 Herz - in diesem Film erfahren Sie fast alles über Spannung und Strom auf der Schiene der letzten 125 Jahre.
Inhalt:
Der Betrieb heute
Die Anfänge
E04, E44 und E18
Mit der E94 in den Krieg
Die E10 Familie
Die Strecken am Rhein und Main kommen unter Draht
Lackvarianten
Die E11 der Deutschen Reichsbahn
Mit dem Rheingold zur Bügelfalte
Stromversorgung bei der Bahn
Die E42 der Deutschen Reichsbahn
Die legendäre 103
Mehrsystemloks
1972: Die Baureihe 151 und 98000 km sind elektrifiziert
Die Baureihen 111 und 120
Die Baureihen 250, 243 und 252
Der ICE-Betrieb beginnt
elektrolok.de-Bewertung
Das Jubiläum 125 Jahre Elektrobetrieb fand bei der DB AG - im Gegensatz zum 100-jährigen Jubiläum kaum Beachtung. Auch sonst ist das Angebot eher mager. Nun bringt wenigstens der EK eine DVD zu diesem vielschichtigen Thema.
Nach einer kurzen Einleitung mit Szenen aus dem heutigen Bahnbetrieb, widmet sich die DVD in chronologischer Reihenfolge der Geschichte des Elektrobetriebes in Deutschland. Angefangen von der ersten Ellok von Werner von Siemens werden in historischen Aufnahmen die Anfänge beleuchtet. Die ersten Filmszenen betrachten die E 69 03 und E 69 05 auf ihrer Stammstrecke Murnau -Oberammergau. Es folgen erneut Fotografien der ersten Fernstrecken-Elloks der Strecken Dessau - Bitterfeld und der schlesischen Gebirgsbahn. Nach einem kurzen Ausflug zur E 71 28 im Technikmuseum in Berlin wird die Entwicklung in Bayern mit den Baureihe E52, E91, E 77 und E16 beleuchtet. Zur E16 finden sich dann auch die ersten echten historischen Filmsequenzen aus DB-Zeiten. Die weiteren Altbauelloks (E 60, E 17, E 75, E 95, E 04, E 44, E 18 und E 94) werden dagegen vorzugsweise durch die heute noch vorhandenen Museumsloks vorgestellt. Bei der E 17, E 18, E 44 und E 94 finden sich aber auch ein paar Szenen aus dem Alltag der Reichsbahn und Bundesbahn.
Der nächste Bereich ist den Einheitselloks der DB gewidmet. Angefangen von den Vorserienloks werden Schritt für Schritt alle Varianten von der E 10.0 über die E 41, E 10.1, E 40 und E 50 bis hin zur 139 und E 10.3 sowie den Rheingold-E 10.12 behandelt und auch Lackvarianten gezeigt. Ebenso finden sich Szenen der DR-Entwicklungen der Baureihen E 11 und E 42. Ein kurzer Exkurs zeigt historisches DB-Filmmaterial der Elektrifizierung der rechten Rheinstrecken sowie der Strecke zwischen Gemünden und Hannover, ein anderer einen DB- Werbefilm zum Thema Bahnstrom.
Das Kapitel über die legendäre 103 zeigt ausnahmslos historische Sequenzen. Unter dem Stichwort Mehrsystemloks finden sich ein DB-Film über die Baureihe E410, Alltagsaufnahmen der 181.2 und kurze Ausschnitte zu den DR-Loks 180 und 171.
In den Siebzigern entstanden die Güterzugloks der Reihe 151 und 111 sowie die Drehstromloks der Reihe 120, die ab 1987 in Serie gingen. In der DR brachte die Bahnindustrie die Reihen 250, 243 und 252 auf die Schiene. Ein weiterer Exkurs bietet DB-Filmmaterial zur Moselstrecke anlässlich des 9.000 elektrifizierten Kilometers. Den Abschluss des Films bilden erneut die heutigen Fahrzeuge wie ICE-1, ICE-3 oder 189, wobei hier nicht mehr explizit auf alle einzelnen Baureihen eingegangen wird.
Fazit:
Es ist schon erstaunlich wie viele Baureihen diese DVD in nur einer knappen Stunde zusammenfasst. Natürlich bleibt dabei für viele Reihen nur wenig Zeit und nur einige berühmte Loks wie die E18, die 103 oder Einheitsloks werden ausführlicher vorgestellt. Sehenswert sind neben den historischen Filmmaterial insbesondere die DB-Werbefilme. Leider wurden - vermutlich aus Platzgründen - einige berühmte Entwicklungen wie die E 32, E19 oder fast alle elektrischen Triebwagen ganz herausgelassen. Entgegen dem Rücktitel zeigt der Film - mit Ausnahme einiger weniger Fotos zu Beginn der DVD - keine Szenen von Straßen- oder S-Bahnen, und auch Gleichstromloks sowie 50 Hz-Wechselstromloks finden sich nur in Form der deutschen Mehrsystemloks. Dennoch bietet die DVD einen erstaunlichen Überblick über die vergangenen 125 Jahre Ellokgeschichte und kann auch mit einigen Schmankerln aufwarten.
