Die so genannten Neubau-Elektroloks wurden ab Mitte der 1950er Jahre zu Symbolen der modernen Bundesbahn. Die blaue E 10 war für Jahrzehnte die Standard-Schnellzuglok schlechthin, ihr grünes Pendant, die E 40, die am häufigsten anzutreffende Güterzuglok. Nach unten hin rundete die leichte Universallok E 41, nach oben die sechsachsige E 50 dieses Programm ab. Mit den stahlblau-beige lackierten E 10.12 und wenige Jahre später mit den E 03 kam bis heute unübertroffene Eleganz auf die Schienen der DB.
Dieses Buch stellt neben diesen legendären Lok-Typen, die inzwischen größtenteils aus dem Betriebsdienst verschwunden sind, auch die jüngeren Fahrzeuge wie die Baureihen 111 oder 151, die Mehrsystem- und die ersten Drehstrom-Elloks der Bundesbahn vor.
Inhalt:
Vorwort
1952 - Neubau-Versuchs-Loks E 10.0
1956 - Serien-Schnellzug-Lok E 10.1
- 1963 - "Bügelfalten"-Schnellzug-Lok E 10.3
- 1962 - Rheingold-Schnellzug-Lok E 10.12
- 1968 - TEE-Schnellzug-Lok 112.5
1956 - Güterzug-Lok E 40
- 1959 - Güterzug-Lok mit elektrischer Bremse E 40.11
1956 - Leichte Mehrzweck-Lok E 41
1957 - Schwere Güterzug-Lok E 50
1960 - Zweisystem-Versuchslok E 320
1965 - Schnellfahr-Versuchs-Lok E 03.0
1966 - Mehrsystem-Versuchs-Loks E 310/E 410
1970 - Schnellfahr-Serien-Lok 103.1
1972 - Schwere Güterzug-Lok 151
1974 - Zweifrequenz-Serien-Lok 181.2
1974 - Verbesserte Schnellzug-Serien-Lok 111
1979 - Beginn der Drehstrom-Ära 202, 120.0
1987 - Drehstrom-Serien-Lok 120.1
1992 - Letzte Neubau Lok 112.1
Eröffnungszüge
elektrolok.de-Bewertung
Die Fortsetzung des Bandes über Altbau-Elektroloks beschäftigt sich mit den Neubau-Elloks der Bundesbahnzeit. Behandelt werden dabei alle Neubauten von der E 10.0 aus dem Jahr 1952 bis zur 1992 gelieferten 112 aus DDR-Produktion. Das Vorwort ist gleichzeitig ein kurzer Blick in die chronologische Abfolge der Neubau-Elloks. Auch das Buch selber ist in zeitlicher Abfolge nach den Baujahren der Baureihen aufgebaut, wobei später entwickelte Unterbaureihen bei der zugehören Stammbaureihe mitbehandelt werden. Jede Baureihe wird mit Bildern aus der Einsatzzeit näher betrachtet. Obwohl zur Vollständigkeit halber auch einige Bilder aus der "roten" Epoche bei DB und DB AG enthalten sind, so zeigen die meisten Aufnahmen die Loks doch zur "wirklichen" Bundesbahnzeit in blauer, grüner, rot-beiger oder auch ozeanblau-beiger Farbgebung. Im abschließenden Kapitel "Eröffnungszüge" werden dann noch verschiedene Garnituren von Eröffnungszügen des elektrischen Zugbetriebs aufgeführt.
Fazit:
Auch der zweite Ellok-Band der Reihe "Farbbild-Raritäten aus dem Archiv Dr. Rolf Brüning" bietet wieder eine ausnahmslos farbige Sammlung von historischen Ellokfotos der Bundesbahnepoche. Zwar sind die "Raritäten" motivbedingt nicht ganz so groß wie bei den Altbau-Elloks, doch auch in diesem Buch gibt es eine ganze Reihe seltener und sehenswerter Aufnahmen aus den 1950ern und 1960ern. Da alle Neubaulloks der DB behandelt werden, finden sich aber natürlich auch Fotos aus den 1970ern, 1980ern und sogar aus den 1990ern. Neben dem zeitgenössischen Alltagsbetrieb sind auch einige Farbexoten wie die mit grauem Rahmen lackierte E 10 383, die S-Bahn-141 248, die Lufthansa-103 101 oder die Touristik 103 220 abgebildet.
Die Bildunterschriften sind informativ und wurden neben den üblichen Daten wie Aufnahmeort und Datum auch mit Zusatzinfos oder seltener auch mit persönlichen Erlebnissen des Autors versehen.
Monieren kann man an dem Buch eigentlich nur Details (ein Bild der E 10 002 wird bei der Abbildung unschön durch die Buchmitte getrennt) oder subjetive Auffälligkeiten (der farblich abwechselnde schwarze und graue Hintergrund sorgt etwas für Unruhe). Andere Leser werden dies aber u.U. ganz anders beurteilen. Insgesamt ist das Buch eine würdige Fortsetzung des ersten Ellok-Bandes. Die Investition rechnet sich also für Bundesbahn- und Ellokfans.