Baureihe Deh 4/6 | Brünigbahn | elektrolok.de |
Gepäcktriebwagenlok | 1941- | Kurzprofil |
Die Deh 4/6 Brüniggepäcktriebwagenlok | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
von Ludwig Reyer![]() Als im Jahre 1941 die Elektrifizierung der Brünigbahn zwischen Luzern und Interlaken Ost fertiggestellt war, bestellte die SBB 16 Elektrische Gepäcktriebwagenloks bei der einstigen Schweizerischen Lokomotiven und Maschinenfabrik SLM in Winterthur. Sie wurden alle in Winterthur auf Rollschemmel verladen und wurden umgehend nach Interlaken Überführt, von wo sie dann nach Meiringen geschleppt wurden um dort ihre Inbetriebnahme zu bekommen. Zahnradantrieb Der gesammte Zahnradantrieb ruhte auf einem gesonderten Mittelwagenteil und war damit vom Adhäsionsantrieb völlig unabhängig deshalb konnte diese Lok im Flachen 75 km/h fahren und am Berg 20 km/h! Leider war sie mit 1270 PS schwach,und konnte bei Bergfahrt nur 4 Wagen ziehen, weshalb sie nach Anlieferung der beiden Zahnradloks HGe 4/4 I 1991+1992 im Jahre 1954 vom Berg und auf den Liniendienst Giswil-Luzern und Meiringen-Interlaken verdrängt wurden. Jedoch halfen sie am Berg weiterhin als Vorspann mit und verdienten so ihr Gnadenbrot. Umbau zur Pendelzuglok / Zugsicherung Die SBB plante auch am Brünig ihre lokbespannten Regionalzüge Luzern-Giswil und Meiringen-Interlaken Ost auf Pendelzugbetrieb umzustellen. Deshalb wurde als erste Lok die Deh 4/6 913 in De 4/4 913 umgebaut, um erste Tests zu machen. Für den Pendelzugumbau wurden 5 guterhaltene Deh 4/6 von Meiringen nach Bussnang zu Stadler geschickt,und dort komplett hergerichtet wobei man den Zahnradantrieb ausbaute und beide Drehgestelle mit tiefliegenden Zug- und Druckstangen verband - was eine Gewichtsverringerung von 54t auf 42t brachte. Der Führerstand in Richtung Meiringen wurde mit Spiegel und einem neuen Sitz mitsamt neuer Führerstandsbedienung hergerichtet. Der Führerstand in Richtung Luzern erhielt nur einen neuen Führertisch aber keinen neuen Sitz, so dass dort weiterhin im Stehen gearbeitet werden musste. Im 2004 wurde die Zugsicherung ZSi 127 auf der gesammten Brünibahn und LSE eingeführt, weshalb alle 5 Pendelzugloks mit dieser Einrichtung nachgerüstet wurden. Erste Gehversuche / Unfälle Mit der umgebauten Lok sowie einigen Wagen konnten umfangreiche Testfahrten absolviert werden. Die als De 110 000-005 bezeichneten Loks fuhren recht zuverlässig und wurden in Luzern und Meiringen stationiert. Die De 110 002 erlitt leider 1993 in Kerns-Kägiswil einen Zusammenstoss, erhielt daraufhin aber von der ausgeschiedenen Deh 4/6 915 den Ersatzführerstand sowie weitere Ersatzteile. Deh 4/6 905+907 gehen zur Luzern-Stans-Engelbergbahn Auch die Luzern-Stans-Engelberg Bahn entschied auf dem Talnetz Luzern-Wolfenschiessen Pendelzüge einzusetzen und kaufte der Brünigbahn die Deh 4/6 905+907 ab. Nach gleichem Muster ließ sie diese bei Stadler umbauen, wobei an den zwei Loks beide Führerstände hergerichtet wurden. Sie erhielten eine angepasste Lackierung und wurden in De 4/4 121+122 eingereiht. Heute leben diese zwei Loks bei der Zentralbahn weiter und führen weiterhin ihre Pendelzüge auf der S-Bahn Luzern. De 110 geht in Pension Durch die Ablieferung der 10 neuen Schmalspur-Panorama-Triebzüge SPATZ hat auch dass letzte Stündlein der guten alten De 110 ( Deh 4/6 ) geschlagen, weshalb es in den kommenden Jahren Abschied nehmen heisst. Aber immerhin lebt die orginale Deh 120 012-0 ( ex Deh 4/6 916 ) als lebendes Museumsstück weiter. Ludwig Reyer
Baujahr: 1941-1942 Hersteller: SLM/BBC Anzahl Loks: 16 Loks
Umbau von Loks
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